Wochen-Impulse

Der Stolperstein im Kopf oder ICH das Problem.

Wochen-Impulse 44/19

Glaubenssätze prägen meine Sichtweise, bestimmen meine Meinung, beeinflussen meine Entscheidungen und stellen unbewusste Grenzen meiner Entwicklung dar. Was ich mir nicht vorstellen kann, werde ich nicht erreichen, weil ich mich auch nicht auf den Weg mache, nicht den ersten Schritt gehe. Im Zweifel bin ich dann doch zufrieden mit dem, was ich habe und wie es ist.

„Angst liegt nie in den Dingen selbst, sondern darin, wie man sie betrachtet.“1 Unser Kopfkino hindert uns oftmals daran Dinge zu tun, die eine Entwicklung für uns sein könnten. Das Problem, ich müßte meine Komfortzone (siehe Wochen-Impulse 42/19) aufbrechen. Bei Entscheidungen denke ich eher an das WIE (setze ich etwas um) und nicht zunächst an das JA oder NEIN oder das WARUM (möchte ich etwas tun oder ändern). Das WIE ist an der Stelle völlig unplatziert und falsch, weil zu früh. Es hindert mich neue Herausforderungen anzunehmen, neue Erfahrungen zu machen und mich damit weiterzuentwickeln.

In Coaching erlebe ich es immer wieder, dass Kunden mit ihrem Arbeitgeber, ihrem Job oder ihrem Leben unzufrieden sind. Warum sie sich nicht wegbewerben oder sich selbständig machen oder nach einem Plan B suchen, frage ich. „Ich weiß nicht wie“ oder „Ich bin abhängig von dem Job“ oder „So schlimm ist es dann doch nicht“ oder „Ich verdiene hier so viel, das würde ich woanders nicht mehr bekommen“ oder „Ich möchte hier nicht wegziehen“, so oder ähnlich lauten oftmals die Antworten. „Wenn es keine Einschränkungen gäbe, keine Limits, keine Hindernisse und alles möglich wäre. Was würdest Du beruflich machen?“ ist in solchen Gesprächen ein öffnende Frage. Es kann sein, dass jetzt Ruhe herrscht und eine Denkpause einsetzt. Bewußt oder unbewußt läuft jetzt die Frage nach dem WARUM und dem SINN meiner heutigen und zukünftigen berufliche Tätigkeit im Hintergrund ab. Die jeweilige Antwort reicht von dem persönliche AHA-Effekt mit viel Klarheit bis hin zur Nebelwand, die es noch zu durchdringen gilt, um zur freien Sicht zu gelangen.

Ohne ein klares WARUM fehlt mir der Antrieb, quasi der Motor um etwas zu machen. Wie im Job. Wenn ich keine Antwort auf die Frage habe WARUM ich den Job machen möchte, den ich machen möchte, möchte ich ihn im Grund nicht machen und sollte mir einen anderen suchen. Ohne Eigenmotivation kann ich keinen Job der Welt gut machen, höchstens durchschnittlich oder schlecht. Reicht mir das? Möchte ich das? In diesem Zusammenhang empfehle ich dir u.a. einen Blick in zurückliegende Impulse, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln das Thema Zufriedenheit im Job beleuchten: Braucht das Land neue Manger? (13/19) Sinnstiftende Arbeit macht gesund und glücklich. (22/19) Gefangen oder frei im Job? (24/19)

„Das Glück Deines Lebens hängt von der Beschaffenheit Deiner Gedanken ab,“ wird Marc Aurel in den Mund gelegt. Da hat er wohl Recht: Meine Sicht auf die Welt sorgt für meine subjektive Realität. Das Glas ist bekanntlich halb voll oder halb leer. Beide Betrachtungsweisen sind richtig. Die Frage ist nur mit welcher Perspektive bekomme ich mein Leben besser gemanaged?

Wer aus seinem Hamsterrad rauss möchte, sollte einen Schritt nach links oder rechts tun, um wirklich vorwärts zu kommen. „Mut ist die Bewältigung von Angst, nicht das Meiden derselben. Mut heißt, die Angst zu spüren und dennoch zu handeln.“2

Wachstum entsteht durch Herausforderungen, durch Entwicklung. Das bedeutet auch, dass ich Entscheidungen treffe und damit für mich kläre, OB (ich etwas verändern möchte?) und WARUM ich so entscheide, wie ich entscheide. Meinen inneren Dialog führe ich vor und nach der Entscheidung. Erst danach kommt das WIE. „Menschen mit geringem Selbstwertgefühl beschützen sich selbst, indem sie kein Risiko eingehen.“3 Sie schieben bewußt das WIE vor das WARUM damit sie nichts ändern müssen. Und das, obwohl es keine Verletzungsgefähr oder Risiken gibt.

„Ganz ehrlich, alles vorgeschobene Einwände, um aus seiner Komfortzone nicht herauskommen zu müssen. Was ich nicht selber probiert habe, kann ich nicht im Vorhinein ad absurdum führen. Vorausgesetzt – und hier setzt mein Appell an – ich habe mich zunächst mit mir beschäftigt. Wenn ich nicht weiß, was ich will, sind Klagen, die hinterrücks ausgesprochen werden, oder eine innere Kündigung kein Beleg eines erwachsenen Handelns. Einfach mal machen, es wagen.“4

„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist, “ sagte einst Henry Ford. Es wird bei der Einstellung keinen Ausweg aus den wirtschaftlichen Engpässen geben, es wird keinen sinnstiftenden Job geben und er wird vor allem keine Persönlichkeitsentwicklung geben.

Wie sieht es bei dir aus? Hindert dich dein ICH Veränderungen herbei zu führen und mutig zu sein? Wie sehen deine Stoplersteine aus? Welche Glaubenssätze blockieren dich?

Wundervolle Impulse für die nächsten 7 Tage.

Bleibe inspiriert.

Holger

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1 Zitat Anthony de Mello

2 Quelle: Wie du kriegst, was du brauchst, wenn du weißt, was du willst. Allan & Barbara Pease, Ullstein Verlag

3 Quelle: Der Weg zur finanziellen Freiheit, Bodo Schäfer, Seite 54

4 Quelle: Bewerben ist wie Flirten. Einfach. Holger Lüttgen, Seite 63

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