Felix´s Impulse 103/ 2021
Wer einen neuen Job haben möchte oder muss, kommt in die Situation, dass er sich auf eine Stellenausschreibung bewirbt. Die Berufsbezeichnung passt, die Kompetenzen werden im Zweifel passend gemacht – sie werden gedehnt. Das funktioniert so nicht, zumindest nicht bei anspruchsvollen Stellen und erfahrenen Personalern.
Kompetenzen lassen sich nicht dehnen! Aus einer durchschnittlichen oder guten Fähigkeit, kann ich im Moment der Bewerbung keine sehr gute machen. Ebenso wenig kann ich aus Grundlagenwissen ein Expertenwissen machen. Dieses falsch verstandene Vorgehen fällt mir immer wieder vor die Füße. Erlebbar durch keine Rückmeldung auf die Bewerbung, geschweige denn einer Einladung zum Gespräch.
Wer meint, bewusst oder unbewusst, seine Kompetenzen anpassen zu müssen, wird immer auf Marktbegleiter stoßen, die bei den geforderten Skills für einen bestimmte Job wirklich super sind. Passung entsteht, wenn ich in meinem Element bin und die passende Umgebung für meine Fähigkeiten vorfinde. Damit sind wir wieder bei meinem geforderten Paradigmenwechsel: Der Job muss zu dir passen!
„Ein wenig Kosmetik kann doch nicht schaden – machen doch alle. Was ist falsch an diesem Vorgehen?“ Die Unternehmen schreiben einen idealtypischen Mitarbeiter aus, wohl wissend das 100% der gewünschten Skills (Hard- und Soft-Skills) wahrscheinlich nicht zu bekommen sind. Der Unterschied zwischen Arbeitgeber und zukünftigem Arbeitnehmer ist der, dass Ersterer weiß was er an Kompetenzen benötigt und haben will. Nicht jeder Bewerber kennt seine Kompetenzen, geschweige seine Kernkompetenzen.
Jeder hat ein Füllhorn an Kompetenzen. Die immer wieder erlebte Situation, auch bei Führungskräften, ist die Unwissenheit über diese Fülle an Hard- und Soft-Skills. Bei den Kernkompetenzen – also den Fähigkeiten, die besonders stark ausgeprägt sind und damit einzigartig machen – wird es richtig schwierig. Welche sind es? Im Zweifel diejenigen, die ich für den Job brauche, den ich machen möchte. Die fehlende Klarheit führt zur Falscheinschätzung. Nicht der zukünftige Job hilft mir beim Herausfiltern meiner top Stärken, sondern meine ehrliche Selbstreflexion. Wichtig an der Stelle ist das Ausblenden der angestrebten Position. Gelingt mir das nicht, werde ich mich zu stark an den geforderten Kompetenzen orientieren und mich damit vom zielführenden Weg abbringen lassen.
Im Bewerbungsprozess bedarf es eines Paradigmenwechsels. Das von einigen immer noch propagierte bewerben auf Stellenausschreibungen, bei denen der Jobtitel, die Jobbezeichnung als Haupt-Indikator für Passgenauigkeit gilt, ist falsch. In meinem Buch „Das Erfolgsrezept. Der Booster für Karriere und Bewerbung.“ beschreibe ich die Notwendigkeit der geänderten Blickrichtung ausführlich. Kurz gesagt: Der Job muss zu mir passen! Nur, wenn der Job zu mir (meinen Kernkompetenzen) passt, passe ich auch zum Job.
Der Kern einer jeden beruflichen Veränderung sollte daher die Klarheit über die persönlichen Kompetenzen und meine Kernkompetenzen sein. Diese bilden u.a. meine Persönlichkeit aus. Auf diesem Fundament lässt sich das eigene Haus der Karriere erbauen. Auf dieser Basis gilt es nun zu schauen, wo es Jobs gibt, die meine Kernkompetenzen benötigen, also zu mir passen. So ist die Trefferwahrscheinlichkeit um ein Vielfaches größer und damit auch die, der Einstellung. Hier gibt es Passung!
Um in deinem Element sein zu können brauchst du die hierzu passende Umgebung. Ein Kamel wird sich in der Wüste wohlfühlen, weil es für hierfür die perfekten Voraussetzungen und Fähigkeiten mitbringt. Das Eismeer wäre nicht nur suboptimal, sondern wahrscheinlich tödlich. Ein Pinguin wiederum wäre hier in seinem Element und hätte die perfekte Umgebung. Die Wüste wäre jedoch für ihn ein unpassender Ort. Was ist dein Element? Was ist deine ideale Umgebung?
Wundervolle Impulse für die nächste Woche.
Bleibe inspiriert.
Holger
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